Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 25. Februar bis 30. Juni 2016 statt.
Von 25. Februar bis 30. Juni 2016 präsentierte die SAMMLUNG VERBUND, Wien die erste umfassende Überblicksschau zum Werk der österreichischen Künstlerin Renate Bertlmann
Die Ausstellung in der Vertikalen Galerie zeigt überraschend aufregende Werke aus über 50 Jahren Schaffenszeit der bisher zu Unrecht wenig bekannten österreichischen Künstlerin RENATE BERTLMANN (*1943 in Wien). Die SAMMLUNG VERBUND, deren Schwerpunkt u. a. die ‚Feministische Avantgarde’ der 1970er-Jahre ist, hat in dreijähriger Zusammenarbeit mit der Künstlerin eine umfassende Monografie in Deutsch und Englisch erstellt.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Team der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Theresa Dann – Kuratorische Assistentin
Daniela Hahn – Kuratorische Assistentin
Renate Bertlmann ist eine österreichische Künstlerin, deren Werk sich durch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, Sexualität und Feminismus auszeichnet. Bekannt für ihre provokanten und oft humorvollen Arbeiten, nutzt Bertlmann eine Vielzahl von Medien, einschließlich Fotografie, Zeichnung und Performance, um stereotype Darstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit herauszufordern und zu untergraben. Ihre Arbeiten sind ein kraftvoller Beitrag zur feministischen Kunst und regen nachhaltig zum Nachdenken über gesellschaftliche Normen und Geschlechterklischees an.
Die Ausstellung fand vom 25. Februar bis 30. Juni 2016 statt.
In den 1970er-Jahren war Renate Bertlmann als feministische Pionierin mit Ausstellungen, Performances und Aktionen in Wien, Bologna, Köln und New York aktiv. Durch die Wiederentdeckung der SAMMLUNG VERBUND, erfährt ihr Werk aktuell besondere Aufmerksamkeit. In der Ausstellung der Vertikalen Galerie sind originalgetreue Rekonstruktionen von Installationen zu sehen, manche zum ersten Mal in Österreich. Insgesamt sind 40 Werke ausgestellt, davon zahlreiche Fotografien, Zeichnungen, Objekte und Filme schwerpunktmäßig aus den 1970er-Jahren von der SAMMLUNG VERBUND, die mit Arbeiten der Künstlerin ergänzt werden.
Renate Bertlmann hat sich einem rebellischen Geist verschrieben. Nahezu obsessiv verweist ihre Kunst auf unsere Körper, dringt zu deren intimen Zonen vor und gibt ihnen eine Stimme. Sexualität, Berührung und Verdrängtes hebt sie hervor und macht diese zur Bühne ihres Agierens. Es geht ihr um nichts Geringeres als um die Erschaffung eines eigenen kósmos (altgriech. Weltordnung). Ihren kósmos nennt sie AMO ERGO SUM (Ich liebe, also bin ich) und weist damit auf Descartes’ Cogito Ergo Sum (Ich denke, also bin ich) zurück. Ihre Kunst entfaltet sie seit fünf Jahrzehnten in den Bereichen Pornografie, Ironie und Utopie. Bertlmann gelingt es patriarchale Unterdrückung durch das Symbol des Phallus ironisch zu unterlaufen. Damit nimmt sie eine singuläre Position in der österreichischen Kunst ein.
Fotos: © Karl Kühn, Wien