Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 17. Juni bis 4. September 2016 statt.
Von 17. Juni bis 4. September 2016 zeigte das BOZAR-Center for Fine Arts in Brüssel die Ausstellung open spaces | secret places. Werke aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien.
Die Ausstellung open spaces | secret places. Werke aus der SAMMLUNG VERBUND vereint über 200 Werke von 27 Künstler_innen. Dieser selten gezeigte Sammlungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Räumen und Orten und wird diesen Sommer in Brüssel präsentiert. Damit stellt das Palais des Beaux-Arts de Bruxelles (BOZAR), nach der Feministischen Avantgarde der 1970er-Jahre 2014, zum zweiten Mal Werke der SAMMLUNG VERBUND aus. Diese Werkschau von bekannten und weniger bekannten Künstler_innen ist außerdem die Hauptausstellung des Summer of Photography in Brüssel 2016.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien und Sophie Lauwers, Künstlerische Direktorin des BOZAR, Brüssel
Ausstellungsteam
Nicolas Bernus, Technischer Leiter, BOZAR. Palais des Beaux-Arts, Brüssel
Leen Daems, Pressesprecherin, BOZAR. Palais des Beaux-Arts, Brüssel
Theresa Dann, Kuratorische Assistentin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Daniela Hahn, Kuratorische Assistentin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Christel Tsilibaris, Kuratorische Projektleiterin, BOZAR. Palias des Beaux-Arts, Brüssel
Gunther de Wit, Koordinator Publikationen des BOZAR. Palais des Beaux-Arts, Brüssel
Vito Acconci | Francis Alÿs | Eleanor Antin | Bernd und Hilla Becher | Barbara Bloom | Tom Burr | Janet Cardiff / George Bures Miller | Ceal Floyer | Simryn Gill | Teresa Hubbard / Alexander Birchler | Joachim Koester | Louise Lawler | Gordon Matta-Clark | Ursula Mayer | Anthony McCall | Tahmineh Monzavi | Ernesto Neto | Sener Özmen / Erkan Özgen | Fred Sandback | Jeff Wall | James Welling | David Wojnarowicz | Nil Yalter
Die Ausstellung fand vom 17. Juni bis 4. September 2016 statt.
Softcover: 128 Seiten
Verlag: BOZAR Book
Auflage: 2016
Sprache: Englisch
Seit der Antike versucht der Mensch das Phänomen Raum entweder kosmologisch, poetisch und soziokulturell zu erörtern. In der Frührenaissance führte die Entdeckung der Perspektive zur Erkenntnis man könne in der Malerei räumliche Tiefe abbilden. In der bildenden Kunst entwickelte sich ab den 1960er-Jahren ein kollektives Bewusstsein räumlich zu denken. Die Künstler_innen verließen zunehmend die zweidimensionale Fläche, was mit dem Verlust der Vormachtstellung der Malerei einherging, und verließen den herkömmlichen Ort der Produktion und Präsentation, ihre Ateliers und die Museen. Es entstehen raumgreifende Environments, riesige skulpturale Formationen in der Weite der Landschaft (Land-Art) und Interventionen im urbanen Raum. Die letzten Jahrzehnte verdeutlichen, dass die gegenwärtige Kunstpraxis ohne den früheren radikalen Wandel nicht denkbar wäre. Die zunehmende Verräumlichung der Kunst geht mit unserer Lebenspraxis einher, die sich sozial und kulturell durch neue räumliche Gegebenheiten (virtueller Raum, erweiterte Mobilität) stark verändert hat. Gerade wegen dieser fluktuierenden Präsenz scheinen wir unserer Verortung umso mehr gewahr werden zu wollen. Früher fragten wir am Telefon „Wie geht’s dir?“, heute fragen wir „Wo bist du?“. Vor diesem Hintergrund vereint die Ausstellung open spaces | secret places Werke von 1970 bis heute aus der SAMMLUNG VERBUND, die die Wahrnehmung von Raum und Ort unterschiedlich auffächern.
Die Ausstellung gliedert sich in vier Bereiche: `Historische Orte´, `Psychologische Orte´, `Räume des Dazwischen´, `Raum erschaffen´. Eleanor Antin, Bernd und Hilla Becher, Tom Burr, Joachim Koester, James Welling und Nil Yalter dokumentieren Orte, die es in dieser Form nicht mehr gibt. Sie verknüpfen damit Vergänglichkeit und Erinnerung. Barbara Bloom, Janet Cardiff und George Bures Miller, Ursula Mayer, Ernesto Neto und Markus Schinwald schaffen einen psychologischen Raum, einen Raum, der uns mit unserem Inneren konfrontiert und unsere persönlichen Sehnsüchte und Ängste auslotet. Die Werke von Vito Acconci, Simryn Gill, Louise Lawler, Tahmineh Monzavi, Sener Özmen und Erkan Özgen erzählen Geschichten des Dazwischen. Orte, die von der Abwesenheit von Menschen zeugen, Dekonstruktionen der Aura und Ausstieg aus institutionellen Räumen. Gordon Matta-Clark, Anthony McCall, Fred Sandback schaffen ortsspezifische Interventionen und kreieren Raum, indem sie diesen aufbrechen, akzentuieren oder aus ephemeren Materialien wie Licht und Nebel erschaffen.
Fotos: © Philippe de Gobert / BOZAR, Brüssel