Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 27. Juni - 20. September 2015 statt.
Von 27. Juni - 20. September 2015 war die SAMMLUNG VERBUND, Wien mit der Ausstellung FRANCESCA WOODMAN und BIRGIT JÜRGENSSEN zu Gast im Museum Kunst Meran.
KUNST MERAN zeigt erstmals die Doppelausstellung zu den Werken der amerikanisch-italienischen Künstlerin Francesca Woodman (*1958–†1981) und der österreichischen Künstlerin Birgit Jürgenssen (*1949–†2003). Die 120 gegenübergestellten Werke von Birgit Jürgenssen und Francesca Woodman stammen aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien. Dies ist bereits die zweite Zusammenarbeit der beiden Kunstinstitutionen, seit der Präsentation des Frühwerks von Cindy Sherman aus der SAMMLUNG VERBUND in KUNST MERAN.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien und Camilla Martinelli, Kuratorin Kunst Meran
Team der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Theresa Dann – Kuratorische Assistentin
Daniela Hahn – Kuratorische Assistentin
Francesca Woodman war eine amerikanische Fotografin, bekannt für ihre eindringlichen schwarz-weißen Bilder, die häufig den weiblichen Körper in verlassenen oder verfallenen Räumlichkeiten darstellen. Woodmans Werk, das oft autobiografische Elemente beinhaltet, durchdringt die Grenzen zwischen Selbstporträt und Performance. Ihre Bilder erforschen Themen wie Identität, Vergänglichkeit und den Akt des Sehens. Trotz ihres frühen Todes mit nur 22 Jahren hinterließ Woodman ein beeindruckendes Œuvre, das weiterhin für seine poetische Intensität und seine innovative Herangehensweise an die Fotografie gefeiert wird.
Birgit Jürgenssen, eine herausragende Künstlerin der feministischen Kunstbewegung, erkundete in ihren Werken Themen wie Körperlichkeit, Identität und Alltagsobjekte, die sie in unkonventionellen Kontexten präsentierte. Durch ihre kreativen Darstellungen von weiblicher Erfahrung und Subjektivität regte Jürgenssen zu neuen Perspektiven auf Geschlechterrollen und Identität an.
Die Ausstellung fand vom 27. Juni - 20. September 2015 statt.
hrsg. von Gabriele Schor & Abigail Solomon-Godeau
Hardcover: 296 Seiten
Verlag: Hatje Cantz
Auflage: 2009
Sprache: Deutsch/Englisch
ISBN: 978-3-7757-2460-9
Die Arbeiten von Woodman und Jürgenssen sind in ästhetischer und konzeptioneller Hinsicht der „Feministischen Avantgarde“ der 1970er-Jahre zugeordnet, ein Begriff, den die Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Gabriele Schor, geprägt hat.
Obwohl sich die beiden Künstlerinnen nicht persönlich kannten finden sich in ihren Werken zahlreiche Parallelen: Die Inszenierung des Subjekts, die Versehrtheit menschlichen Daseins und besonders die kritische Beschäftigung mit dem weiblichen Körper in der Kunst. Beide Künstlerinnen nahmen ihre performativen Fotografien alleine im Atelier vor der Kamera auf, meist mit dem Selbstauslöser. Und für beide Künstlerinnen ist der Surrealismus als emanzipatorische Methode eine wesentliche Quelle ihrer künstlerischen Ausdrucksweise. Woodman und Jürgenssen sind Pionierinnen des „poetisch-performativen Feminismus“ der 1970er-Jahre und setzten den weiblichen Körper in ihren Arbeiten bewusst als formales Instrument ein und schufen damit ein neues Bild der Frau’. Indem die Künstlerinnen selbst entscheiden ihren Körper nackt einzusetzen, definieren sie den weiblichen Körper weder als ‚Natur’ noch als ‚sexuelles Objekt’, sondern selbstbestimmt als ‚Kunstwerk’.
Fotos: © Andreas Marini / Kunst Meran