Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 13. März bis 31. Mai 2015 statt.
Von 13. März bis 31. Mai 2015 gastierte die SAMMLUNG VERBUND, Wien in der Hamburger Kunsthalle.
Die Ausstellung in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle vereint Werken von mehr als 30 Künstlerinnen der 1970er-Jahre und zeigt einen Überblick über die Anfänge der internationalen feministischen Kunstbewegung.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
und Merle Radtke, Kuratorin der Hamburger Kunsthalle
Ausstellungsteam
Theresa Dann, Kuratorische Assistentin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Mira Forte, Pressesprecherin, Hamburger Kunsthalle, Hamburg
Daniela Hahn, Kuratorische Assistentin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
A-L
Helena Almeida | Eleanor Antin | Lynda Benglis | Renate Bertlmann | Teresa Burga | Lili Dujourie | Mary Beth Edelson | Renate Eisenegger | VALIE EXPORT | Esther Ferrer | Lynn Hershman Leeson | Alexis Hunter | Sanja Iveković | Birgit Jürgenssen | Ketty La Rocca | Leslie Labowitz | Suzanne Lacy | Suzy Lake
M-Z
Karin Mack | Ana Mendieta | Rita Myers | ORLAN | Gina Pane | Ewa Partum | Ulrike Rosenbach | Martha Rosler | Carolee Schneemann | Cindy Sherman | Penny Slinger | Annegret Soltau | Hannah Wilke | Martha Wilson | Francesca Woodman | Nil Yalter
Die Ausstellung fand vom 13. März bis 31. Mai 2015 statt.
Erstmals in der Kunstgeschichte kreieren Künstlerinnen in den 1970er-Jahren kollektiv ein eigenes »Bild der Frau«. Sie emanzipieren sich von der Rolle der Muse und des Modells, stellen radikal neue Fragen an die Gesellschaft und den Kunstbetrieb. Aus dem passiv beobachteten Objekt wird die aktiv handelnde Künstlerin.
Vor dem Hintergrund der Bürgerrechtsbewegung und der zweiten Welle der Frauenbewegung werden Anliegen von Frauen öffentlich diskutiert; das Private wird politisch. Innerhalb kürzester Zeit beginnen Frauen sich in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen, versammeln sich zu Aktionen, halten Demonstrationen ab und organisieren eigene Ausstellungen. In ihren Werken gehen die Künstlerinnen der »Feministischen Avantgarde« der Frage nach, wie das traditionelle »Bild der Frau«, die Konstituierung der weiblichen Identität bestimmt. Dabei stehen Themen wie eindimensionale Rollenzuweisungen als Mutter, Haus- und Ehefrau, die weibliche Sexualität, der eigene Körper, Schönheit und Gewalt gegen Frauen im Fokus.
Viele Künstlerinnen eint die Ablehnung stereotyper Rollenbilder. In ihren Werken hinterfragen sie historisch tradierte Bilder sowie die traditionelle Rolle der Frau. Es ist das Spiel mit der Kamera, die Maskerade und das Kostüm als Mittel der Selbstdarstellung, das Nachstellen von sozialen Routinen, die Auseinandersetzung mit der Schönheit und Makellosigkeit, mit denen die Künstlerinnen Vorstellungen von Identität und Weiblichkeit als gesellschaftliches Konstrukt hinterfragen. Zahlreiche Künstlerinnen wenden sich neuen, historisch unbelasteten Medien wie der Photographie, dem Film und dem Video zu, nutzten die Performance als künstlerisches Ausdrucksmittel. Oftmals ist es der eigene Körper, der zum Material der Kunst wird. Humorvoll und ironisch, subtil und provozierend dekonstruieren die Künstlerinnen der »Feministischen Avantgarde«, aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, die traditionelle Ikonographie des Weiblichen und werfen Fragen nach einer feministischen Ästhetik auf.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle. Um die Pionierleistung der Künstlerinnen hervorzuheben, hat Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, den Begriff der »Feministischen Avantgarde« geprägt.
Fotos: © Kay Riechers / Hamburger Kunsthalle, Hamburg