Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 12. Dezember 2018 bis 24. Februar 2019 statt.
Von 12. Dezember 2018 bis 24. Februar 2019 gastierte die SAMMLUNG VERBUND, Wien im Dům umění města Brna / Haus der Kunst in Brünn.
Mit über 200 Kunstwerken aus der SAMMLUNG VERBUND Wien, zeigt das Haus der Kunst in Brünn wie Künstlerinnen in den 1970er-Jahren begannen, kulturelle Konstruktionen des Weiblichen zu unterwandern und dabei ihren Körper als Projektionsfläche sozialer Codes und deren Kritik zu benutzen. Anspruch der Ausstellung ist es, die Pionierleistung der „Feministischen Avantgarde“, ein Begriff den Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND geprägt hat, hervorzuheben und den Kanon der Kunstgeschichte umzuschreiben.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Ausstellungsteam
Theresa Dann, Kuratorische Assistentin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Julia Hürner, Kuratorische Assistentin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Anna Saavedra, Presse und Öffentlichkeitsarbeit des Dům umění města Brna
Jana Vránová, Kuratorin des Dům umění města Brna
A-F
Helena Almeida | Emma Amos | Sonia Andrade | Eleanor Antin | Anneke Barger | Lynda Benglis | Judith Bernstein | Renate Bertlmann | Dara Birnbaum | Teresa Burga | Marcella Campagnano | Judy Chicago | Linda Christanell | Lili Dujourie | Mary Beth Edelson | Renate Eisenegger | VALIE EXPORT | Gerda Fassel | Esther Ferrer
G-O
Margaret Harrison | Lynn Hershman Leeson | Alexis Hunter | Mako Idemitsu | Sanja Iveković | Birgit Jürgenssen | Kirsten Justesen | Auguste Kronheim | Ketty La Rocca | Leslie Labowitz | Suzanne Lacy | Suzy Lake | Katalin Ladik | Brigitte Lang | Natalia LL | Lea Lublin | Karin Mack | Ana Mendieta | Rita Myers | Lorraine O’Grady | ORLAN
P-Z
Florentina Pakosta | Gina Pane | Letícia Parente | Ewa Partum | Friederike Pezold | Margot Pilz | Howardena Pindell | Ulrike Rosenbach | Martha Rosler | Suzanne Santoro | Carolee Schneemann | Lydia Schouten | Elaine Shemilt | Cindy Sherman | Penny Slinger | Annegret Soltau | Betty Tompkins | Regina Vater | Hannah Wilke | Martha Wilson | Francesca Woodman | Nil Yalter
Die Ausstellung fand vom 12. Dezember 2018 bis 24. Februar 2019 statt.
Mittels neuer Medien wie Fotografie, Film und Video sowie in Performances und Aktionen dekonstruierten die Künstlerinnen die bestehenden einschränkenden kulturellen und sozialen Konditionierungen, die Mechanismen und Automatismen der Unterdrückung der Frau. Erstmals in der Geschichte der Kunst haben Künstlerinnen die „Repräsentation der Frau“ in der bildenden Kunst gemeinsam in die Hand genommen, indem sie selbstbestimmt eine Vielzahl von weiblichen Identitäten entfalteten. In ihren Werken stellen sie radikal neue Fragen an die Gesellschaft, an den Kunstbetrieb und die Rollen der Frau. Die Ablehnung tradierter, normativer Vorstellungen verbindet das Engagement der Künstlerinnen dieser Generation. Vor dem Hintergrund der 1968-Bewegung prägte die Frauenbewegung die Losung „Das Private ist Politisch“. Die eindimensionale Rollenzuweisung als Mutter, Haus- und Ehefrau wurden deshalb radikal und ironisch hinterfragt.
Die Ausstellung gliedert sich in fünf Bereiche: die Reduktion auf die Rollen von Mutter, Hausfrau und Ehefrau; Rollenspiele als Maskerade und Parodie; die Visualisierung des Gefühls Eingesperrt zu sein und das Ausbrechen; Weibliche Sexualität versus Verdinglichung und das Diktat der Schönheit. Die Künstlerinnen entlarven patriarchale Vorstellungen wie eine Frau zu leben und zu sein hat als gesellschaftliches Konstrukt. Erstaunlich dabei ist, dass einige Künstlerinnen formal ähnliche Strategien wählten, obwohl sie ihre Werke nicht kannten.
FEMINISTISCHE AVANTGARDE der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien vereint 62 Künstlerinnen aus Europa, Nord- und Südamerika und Asien die in den Jahren zwischen 1929 und 1955 geboren sind.
Fotos: © Michaela Dvořáková / Haus der Kunst, Brünn