Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 26. Jänner - 26. September 2012 statt.
Von 26. Jänner - 26. September 2012 präsentierte die SAMMLUNG VERBUND, Wien das weitaus unbekannte Frühwerk der Künstlerin Cindy Sherman.
Entgegen der bisherigen Annahme sind nicht die berühmten Untitled Film Stills (1977-1980) Shermans erste Arbeiten, vielmehr entstand während der Jahre 1975 bis 1977 in Buffalo ein umfassendes Frühwerk, welches das Fundament ihres zukünftigen OEuvre werden sollte. Shermans Frühwerk ist entscheidend bestimmt durch die Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre aufkommenden künstlerischen Ausdrucksformen wie Film, Video, Fotografie, Installationen, Performances, Konzeptkunst und Body Art.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Team der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Theresa Dann - Kuratorische Assistentin
Ema Rajkovic – Kuratorische Assistentin
Barbara Wünsch – Kuratorische Assistentin
Cindy Sherman ist eine amerikanische Künstlerin, die vor allem für ihre konzeptionellen Porträts bekannt ist. Durch die Verwendung von Make-up, Kostümen und Kulissen schlüpft Sherman in verschiedenste Rollen und Identitäten, um soziale Stereotypen, weibliche Identität und die Rolle der Frau in der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen. Ihre Arbeit, die oft als Serie von fotografischen Selbstporträts präsentiert wird, bei denen sie jedoch nicht sich selbst, sondern fiktive Charaktere darstellt, erforscht die Konstruktion der Identität und die Macht von Bildern. Sherman's einflussreiches Werk hat sie zu einer zentralen Figur in der Diskussion über die Darstellung von Geschlechtern in der Kunst und darüber hinaus gemacht.
Die Ausstellung fand vom 26. Jänner - 26. September 2012 statt.
hrsg. von Gabriele Schor
Hardcover: 376 Seiten
Verlag: Hatje Cantz Verlag
Auflage: 2012
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-7757-2980-2
Vorerst beginnt Sherman mit dem Porträt. Durch den differenzierten Einsatz von Make-up und Mimik entstehen 1975 einige Bildfolgen, die ihr Gesicht in Verwandlung zeigen. Die Serie veranschaulicht den Werdegang von einem Mädchen zu einer jungen Frau, sie thematisiert den Prozess der Adoleszenz. Nach den Porträts beginnt Shermans zweite Phase, in der sie ihren ganzen Körper einsetzt und durch Mimik, Gestik, Pose, Verkleidung, Perücke und Make-up in das Spiel der Verwandlung einbindet. Sie fotografiert sich in unterschiedlichen Posen, Rollen und Identitäten und schneidet die entworfenen Figuren aus dem Fotopapier aus (Cutout), so entsteht der Film Doll Clothes (1975) und die Cutout-Arbeiten Fairies, Mini, The Mask und The Giant (alle 1976). In der dritten Phase ihres Frühwerkes lässt Sherman die unterschiedlichen Figuren interagieren, wie in den Cutout-Serien A Play of Selves, Bus Riders und Murder Mystery (alle 1976). In der Vertikalen Galerie der VERBUND-Zentrale waren rund 50 Werke der Künstlerin, welche die SAMMLUNG VERBUND seit ihrer Gründung im Jahre 2004 kontinuierlich erworben hat zu sehen.
Fotos: © Karl Kühn