Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 16. Dezember 2010 bis 06. März 2011 statt.
Von 16. Dezember 2010 bis 06. März 2011 präsentierte die SAMMLUNG VERBUND, Wien die erste Retrospektive von Birgit Jürgenssen im Bank Austria Kunstforum, Wien.
Im Winter 2010/11 präsentierten die SAMMLUNG VERBUND und das Bank Austria Kunstforum Wien gemeinsam die erste posthume Retrospektive zum Werk von Birgit Jürgenssen (1949-2003). Die Ausstellung zeigte erstmals anhand von rund 250 Werken wie sehr Ironie, Sprachspiele und die Lust an der Verwandlung das Œuvre von Birgit Jürgenssen begleiten, welches sich in der großen Tradition von Aufklärung und weiblicher Emanzipation entfaltet.
Kuratorium:
Kuratiert von Gabriele Schor, Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien und Heike Eipeldauer, Kuratorin Bank Austria Kunstforum, Wien
Birgit Jürgenssen, eine herausragende Künstlerin der feministischen Kunstbewegung, erkundete in ihren Werken Themen wie Körperlichkeit, Identität und Alltagsobjekte, die sie in unkonventionellen Kontexten präsentierte. Durch ihre kreativen Darstellungen von weiblicher Erfahrung und Subjektivität regte Jürgenssen zu neuen Perspektiven auf Geschlechterrollen und Identität an.
Die Ausstellung fand vom 16. Dezember 2010 bis 06. März 2011 statt.
Die in Wien geborene Birgit Jürgenssen zählt zu den international herausragenden Vertreterinnen der feministischen Avantgarde. Ausgehend vom emanzipatorischen Potenzial des Surrealismus, inspiriert von der Freudschen Psychoanalyse und im Dialog mit dem gesellschaftskritischen Diskurs ihrer Generation entwickelte die Künstlerin seit dem Ende der 1960er-Jahre eine vielschichtige und stilistisch mannigfaltige Kunst. Der weibliche Körper und seine Metamorphosen stehen im Zentrum ihrer subtilen zeichnerisch, malerisch und fotografisch dominierten Arbeiten. Birgit Jürgenssen begann 1982 in der Klasse von Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste in Wien zu lehren und war dort bis zu ihrem frühen Tod im Jahre 2003 mit Enthusiasmus tätig.
Die lang erwartete Retrospektive zeigt nun erstmals anhand von rund 250 Werken – darunter auch zahlreiche bislang unbekannte aus ihrem Nachlass – wie sehr Ironie, Sprachspiele und die Lust an der Verwandlung ihr Œuvre begleiten, welches sich in der großen Tradition von Aufklärung und weiblicher Emanzipation entfaltet.
Peter Weibel, der das Werk der Künstlerin schon seit ihren frühen Jahren an schätzte, würdigt es wie folgt: »Birgit Jürgenssen ist das Missing link, das endlich entdeckt wird, für die Geschichte nicht nur des österreichischen Feminismus zwischen Maria Lassnig und VALIE EXPORT, sondern auch für die internationale Bewegung der Frauenkunst von Francesca Woodman bis Cindy Sherman. Sie hat aufgrund ihrer surrealistischen und strukturalistischen (ethno-strukturalistischen) Tradition in diesem Spektrum eine universale Position inne. Um ihren Rang zu verstehen: Birgit Jürgenssen stellt eine zeitgenössische Position dar in Fortsetzung von Meret Oppenheim und Louise Bourgeois.«
Fotos: © Wolfgang Woessner